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Sandor Szabo & Dean Magraw - Reservoir (2012)

Was passiert, wenn zwei kundige Saitenvirtuosen Riffs und Roots und Pickings und Power mal links liegen lassen und sich entspannt und mit großer Improvisationslust der Klangforschung hingeben? Richtig, dann erfährt der Hörer eine Menge über die Sinnlichkeit von Tonhöhen, Tonlängen und Tontableaus.

 

Hier wird knappe 42 Minuten lang nicht gezockt und gerockt, sondern in minimalistischer Manier hochmusikalisch der kunterbunten Klangcollagen-Technik gefrönt. Szabo, der Ungar, und Magraw, der US-Amerikaner, fabrizieren in unglaublicher Übereinstimmung mal skizzenhaften Naturalismus, mal sattfarbenen Expressionismus.

 

Ganz gleich, an welchem der sieben Instrumental-Bilder sie gerade nylon- oder stahlsaitenmäßig hingebungsvoll werkeln, die wechselseitigen Melodieführungen – Bariton-Gitarren und eine elektrische Sitar kommen auch zum Einsatz – sind stets feinsinnig stimmig und lassen dem lauschenden Geniesser viel Raum für eigene Assoziationen.

Und dass nicht nur im fröhlich tröpfelnden „Rain“ – meinem persönlichen Favoriten.

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